31.12.2013

War 2013 wirklich so schlimm?

Jahresabschluß - kein Gejammer

Typisch Deutsch - Jammern auf höchstem Niveau

Mein Lieblings-Thema - was geht ab in den sozialen Netzwerken?
Betrachtet man sich die Meldungen, Postings und Bilder, die nun im Sekundentakt durch die Timeline flimmern, dann fällt einem sofort auf: Hey - ich habe zu 97% deutsche Kontakte (Freunde wäre hier beim grössten Teil etwas übertrieben).

Die Standard Wünsche - "Guten Rutsch", "ein frohes neues Jahr" und vor allem "Möge das Jahr 2013 besser werden", reihen sich auf, wie eine Perlenkette.

Da stellt sich mir sofort die Frage: War 2013 denn wirklich so schlimm?

Nun ja - natürlich war auch mein Jahr nicht perfekt. Nur Positives kann es auch nicht geben. Das würde ja auch das Ying und Yang des Universums völlig aus den Fugen reissen. Der Beginn von 2013 war nicht das, was man sich unter einem gelungenen Lebenszeitabschnitt vorstellt. Trennung hier - Jobwechsel da - notwendige Umorientierung als Reaktion auf die Geschehnisse. Die Bundestagswahl war auch nicht das, was einen zu Jubelstürmen veranlassen konnte. Im Gegenteil. Es ist zum Heulen, dass über 40% der Wähler die Meinung vertraten, dass "Steuergeldverschleuderin, EU und Bankenretterin und Vermögensumverteilerin von Arm nach Reich - Rauten Angie" alternativlos ist.

But that's life - und es gehört eben dazu, wie das Salz in der Suppe. Wie soll man sich über die schönen Dinge freuen können, wenn es kein negatives Gegengewicht gibt? Wenn es nichts Negatives gibt, dann kann sich das Positive auch nicht als schöne Erfahrung profilieren, sondern versinkt in der Normalität und dann ist das Gejammer am nächsten Jahresende wieder genauso groß. Es gab ja nichts Erwähnenswertes - ergo war alles Scheisse.

Was ich gelernt habe

Ich befinde mich ja nun seit ziemlich genau 2 Jahren rund 15.000 km von Deutschland entfernt. Südamerika ist meine neue Heimat geworden. Das kann ich ruhig so sagen, denn in Deutschland haben sich in den letzten 15-20 Jahren so viele Dinge zum Negativen verändert, dass ich mich dort nicht mehr wirklich wohl gefühlt habe.

Natürlich ist hier nicht alles heikel Sonnenschein. Im Moment lebe ich ja in einem "Drittweltland", aber genau daran sieht man, wie negativ besonders die Deutschen doch sind. Die Menschen sind hier wesentlich glücklicher und das ist nicht meine subjektive Meinung, sondern wurde bei einer weltweiten Umfrage ermittelt. Jetzt könnte man sich wirklich die Frage stellen, warum das so ist. Wieso sind Menschen in armen Ländern glücklicher, als in den reichen, "hochzivilisierten" Industriestaaten?

Die Antwort ist ziemlich simple. Es ist einfach eine Lebenseinstellung. Hier freut man sich an Kleinigkeiten und wenn man jemanden danach fragt, wie es ihm geht, dann ist die Antwort: "Sehr gut - und dir?" - Gejammer oder ein "naja es geht so" wird man hier nicht hören, denn es könnte grundsätzlich schlimmer sein. Also ist man zufrieden mit der Situation in der man gerade steckt. Diese Einstellung erleichtert das Leben ungemein.

Bereits nach dieser kurzen Zeit würde ich eine Rückwanderung nach Deutschland als klaren Rückschritt in meinem Leben bezeichnen. Hat man sich erst mal an die Freiheiten hier gewöhnt, dann kommt einem die Entmündigung und der Bürokratiewahn in Deutschland wie ein Gefängnis vor. Deutschland ist das Paradebeispiel dafür, dass man ein Land auch kaputt regulieren kann. Selbstverantwortung oder gar selbst denken - unerwünscht. Eine durch mediale Propaganda verblödete Gesellschaft lässt sich schliesslich auch viel einfacher lenken und steuern. Wichtig ist das "Funktionieren im System". Melkkühe sind zum Melken da und nicht um unangenehme Fragen zu stellen.

Fazit zum Jahresabschluß 2013

Also liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen,
( ich weiß - mit dieser Satzeinleitungen beginnen immer die größten Lügen, aber Ausnahmen bestätigen die Regel)

auch wenn im Jahr 2013 nach typisch deutschem subjektivem Empfinden, denn man sucht ja förmlich das traurige Selbstmitleids-Schlammloch, in dem man sich suhlen kann, 90 % schlecht waren, dann bleiben immer noch 10% positive Dinge übrig, an die man sich erinnern sollte. Streicht die schlechten Erfahrungen und Dinge aus eurem Gedächtnis oder nehmt sie als Gegengewicht dafür, euch noch mehr über die schönen Ereignisse freuen zu können.

Eine positive Grundeinstellung zieht positive Ereignisse an, wie ein Magnet - und dort, wo die Kuh den dicksten Haufen auf der Wiese hinscheisst, da wachsen in der unmittelbaren Umgebung die schönsten Blumen. Beschwert euch nicht über den Kuh-Fladen, sondern erfreut euch an der Pflanzenpracht drum herum.

In diesem Sinne wünsche ich allen, dass das neue Jahr 2014 genauso viel schöne Dinge bereit hält, wie das sich dem Ende zuneigende 2013.

4 Kommentare:

  1. 2013 war ein tolles Jahr, aber auch mit Tiefen. Aber Kopf hoch - 2014 hat gut losgelegt. Ich bin zufrieden ;)

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  2. Wir wurden so erzogen, dass wir uns auf das Negative konzentrieren und das Possitive als selbstverständlich ansehen. Daher haben wir auch verlernt uns zu bedanken und uns am Leben zu freuen.
    Wir können alle auf höchstem Level jammern, wir haben vermutlich vergessen was Leben heisst und folgen den Vorgaben der Gesellschaft. Schade eigentlich, denn das Leben ist schön und ich geniesse jeden Tag.

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  3. Ich glaube auch, dass in Deutschland auf ganz hohem Nieveau gejammert wird.
    Wenn man sieht wie die Menschen in anderen weitaus ärmeren Ländern trotzdem glücklich und entspannt leben, muss man sich hinterfragen, ob es wirklich nötig ist, ein zweites Auto zu haben oder es doch reicht gesund und satt zu sein

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  4. Sehr schöner Artikel!

    Ich kann das Gejammere hierzulande auch nicht mehr hören - wenn auch nur die Hälfte von all dem wahr wäre, würden wir uns in Lumpen hüllen und gegenseitig das Essen vom Teller klauen.
    Diese Wegwerfgesellschaft weiss gar nicht, wie gut es ihr eigentlich geht!!!

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