Dr. Daniele Ganser im April 2019 in Nürnberg
Zwei Stunden, die jede Minute wert sind
Der "böse" Präsident Maduro muss weg. Dr. Ganser erklärt die Situation aus einer etwas anderen Sichtrichtung, die bis zum Vortragstag in Nürnberg vor einem knappen halben Jahr stand der Dinge bezüglich Venezuelas geopolitischer Lage.Maduro ist weiterhin im Amt und wehrt sich mit allen Mitteln gegen die völkerrechtswidrigen Maßnahmen seitens den USA, Europa und der TIAR (Interamerikanischen Vertrag über gegenseitigen Beistand) dem die USA und 15 lateinamerikanische Staaten angehören.
"US Kandidat", der da mit Macht an die Spitze geputscht werden soll ist
Zitat amerika21:
Die Initiative geht hierfür von Juan Guaidó aus,
dem venezolanischen Parlaments- und selbsternannten
Interimspräsidenten. Bei einer Sitzung des Ständigen Rates der
Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) am Dienstag hatten
Argentinien, Brasilien, Chile, die Dominikanische Republik, El Salvador,
Guatemala, Haiti, Honduras, Kolumbien, Paraguay und die USA dem Antrag
auf Aktivierung des Beistandspakts von Guaidós Repräsentant Gustavo
Tarre zugestimmt.
Dies sei die Antwort auf "den zunehmend destabilisierenden Einfluss",
den das "ehemalige Regime von Nicolás Maduro" ‒ wie Pompeo die gewählte,
amtierende Regierung bezeichnet ‒ "auf die Region hat", erklärte er.
Costa Rica, Panama, Peru, Trinidad und Tobago sowie Uruguay stimmten
dagegen, die Bahamas enthielten sich.
Zitatende
Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Der selbsternannte Ersatzpräsident leiert da mit dem Antriebsmotor "US Öl Imperium steht auf stand by" und der US Regierung eine Aktivierung des lateinamerikanischen Militärbündnisses an. Man sollte dazu immer beachten, daß Maduro der demokratisch gewählte Präsident dieses souveränen Staates Venezuela ist und Guaidó der selbsternannte Übergangspräsident.
Das ist nach UN Charta von 1946 Völkerrechtsbruch. Das hat selbst die "Wissenschaftsabteilung" der Regierung auf Anfrage so geäussert. Dann stellt sich das Merkel hin und tut nicht nur im deutschen Namen, sondern auch anderer europäischer Länder kund, diesen selbst ausgerufenen Interimspräsidenten anzuerkennen. Das ist Völkerrechtsbruch, liebe Frau Merkel.
Man sollte sich einmal vorstellen Björn Höcke ruft sich selbst zum neuen Kanzler aus und löst den NATO Bündnisfall aus, um militärisch aktiv zu werden, um Merkel endlich zu stürzen. Wenn er dann von Onkel Trump, Putin und dem chinesischen Chef "anerkannt" wird, dann würde das Merkel aber ziemlich blöde aus der Wäsche schauen.
Die Äusserung vom US Aussenminister Mike Pompe ist natürlich auch erste Sahne UN Charta gerecht. Er rief erhöhte Alarmbereitschaft bei den TIAR Bündnispartners aus und sendet erst einmal 5000 US Soldaten nach Kolumbien, weil die venezolanische Armee eine Manöverübung an ihren Landesgrenzen durch führt.
Ja, wo sollen sie denn sowas sonst machen? Im Landesinneren, in Caracas oder auf dem Mond? Die üben das, wozu eine Armee da ist, nämlich die Verteidigung der Landesgrenzen. OK, für jemanden, der sich weltweit im Dauerkriegszustand befindet und wahllos aus wirtschaftlichen Interessen fremde Länder zerbombt, vielleicht etwas ungewohnt.
Zitat amerika21:
Die venezolanische Regierung verurteilte
die TIAR-Aktivierung scharf. Man akzeptiere keinerlei Verpflichtungen
aus diesem 1948 in Kraft getretenen "schändlichen Instrument". Es sei
der Region von den USA mit dem Ziel aufgezwungen worden, militärische
Interventionen in Lateinamerika aus ideologischen Gründen zu
legitimieren ‒ wie 1954 in Guatemala, 1961 in Kuba, 1965 in der
Dominikanischen Republik, 1983 in Granada und 1989 in Panama. "Es ist
schmerzhaft, dass Länder, die von US-Truppen überfallen wurden und deren
Völker unter Anwendung von TIAR massakriert wurden, heute ein solches
Verbrechen gegen ein Bruderland billigen", heißt es in einer
Stellungnahme des Außenministeriums.
Zitatende.
Was soll man weiter sagen? Harte Worte, aber, wenn auch zum Unwillen der USA, eben belegbare Fakten. So wie alles ans Tageslicht kommt. Irgend wann Jahre später. Den 11. September haben die Verantwortlichen noch lange nicht vom Hals.
Ausführlicher artikel von amerika21.com vom 13.09.2019 - Link