In aller Munde, der Herr von und zu Guttenberg.
Seine Doktorarbeit soll zum Teil kopiert sein. Abgeschrieben soll er haben, der liebe Gutti. Plagiatsvorwürfe aus allen Richtungen.
Aber sind wir doch mal ehrlich. Ich stelle die Behauptung auf:
Theo auf und davon Guttenberg hat niemals abgeschrieben!
Dafür würde ich die Hand ins Feuer legen. Da will ich dem Schmalzfatzke mal ausnahmsweise Recht geben und ihm Glauben schenken. Wenn überhaupt, hat er abschreiben lassen!
Oder glaubt wirklich jemand daran, dass sich Guttibübchen aus vornehmen Haus, mit Adelstitel, Kontakten und dem nötigen Kleingeld im Klingelbeutel zu Hause hinter Büchern vergräbt und Textpassagen kopiert? Dafür gibt es genügend Ghostwriter, die für die richtige Summe eine tolle Arbeit abliefern und bei etwas höherem Honorar natürlich auch die nötige Diskretion und Verschwiegenheit mitbringen.
Tja - da ist der Herr Guttenberg aber leider auf die Nase gefallen. Da hat wohl ein Betrüger einen Betrüger betrogen. Der Verfasser der Doktorarbeit war sich sicher im klaren, dass man eine Dissertation von einem Adelsmann mit blauem Blut nicht weiter unter die Lupe nimmt und freudig durchwinkt. Und dass Gutti die Arbeit nicht selbst nochmal im Detail prüft ist doch auch absehbar. Letztendlich hat es sogar zu einem "Summa cum laude" gereicht.
Und das mit einer zusammenkopierten Doktorarbeit. Respekt!
Da wurde wohl auch bei der Prüfung und Beurteilung irgendwie nicht richtig aufgepasst, als man 2006 das wertvolle Prädikat an den amtierenden Verteidigungsminister und "dessen" Schriftsatz vergeben hat. 2009 wurde die "Kopiensammlung" dann veröffentlicht und ist seit dem zu kaufen. Für den Schnäppchenpreis von nur 88 Euro.
Mittlerweile tauchen immer mehr kopierte Textstellen auf. Das Guttenplag Wiki hat mittlerweile fast 100 Seiten der etwas über 400 Seiten der Doktorarbeit von Guttenberg gefunden, die mit kopierten Texten bestückt sind. Selbst die Einleitung ist schon geklaut.
Zitat rp-online.de
Im Telefoninterview mit dem BR äussert sich Barbara Zehnpfennig zu den betroffenen Textpassagen aus der FAZ - Zitat "Das ist eindeutig ein Plagiat!"Eine Textpassage in der Dissertation gilt in Fachkreisen als besonders heikel. So soll Guttenberg Auszüge eines Artikels der Politikwissenschaftlerin Barbara Zehnpfennig in der "FAZ" in die Einleitung seiner Arbeit kopiert haben, ohne die Quelle zu nennen. Die Professorin bezeichnete die Passage in mehreren Interviews als Plagiat.
Nach herrschender Meinung in der Wissenschaft ist die Einleitung immer eine persönliche Erklärung des Doktoranden. Der Prüfling soll über Motive seiner Arbeit in Eigenleistung Auskunft geben. Der Münchner Plagiatsexperte Volker Rieble sieht in der Dissertation des Politikers grundlegende Verstöße gegen Standards in wissenschaftlichen Arbeiten. "Da sind eindeutige Fremdtexte wortwörtlich abgeschrieben, es sind keine Fußnoten, es sind teilweise keine Angaben im Literaturverzeichnis zu den Fremdtexten", sagte er. Sein Fazit: "Ich finde das Buch wissenschaftlich gesehen mangelhaft." Die Deutsche Forschungsgemeinschaft, das Selbstverwaltungsorgan der Wissenschaft, erklärte gestern: "Es ist ein elementarer Grundsatz wissenschaftlicher Arbeit, dass fremdes Gedankengut als solches eindeutig kenntlich gemacht werden muss."
Fußnote für Karl-Theodor (so kennzeichnet man übrigens fremde Texte)
Das sich nun Parteifreunde vor den lieben Kar-Theodor stellen und hinter allem nur eine politische Schmutzkampagne und Kleinkariertheit der Opposition vermuten ist nicht verwunderlich.
Mir persönlich ist das letztendlich Schnurzpiep egal, ob der Gutti seine Dissertation kopiert hat oder nicht. Ob er 2 oder 5 Dr. hat interessiert mich ebensowenig. Sollen sie doch die akademischen Grade verteilen an wen sie wollen.
Aber hier geht es um Grundsätze. Wenn jemand die Dreistigkeit hat, um mit Betrug an einen Doktortitel zu gelangen, frage ich mich, was eine solche Person auf einem Ministerstuhl zu suchen hat. Die Glaubwürdigkeit des Verteidigungsminsters ist damit völlig hinüber und wenn er Eier hat - ich meine so richtige Eier - dann tritt er zurück - und zwar freiwillig.
Das interessiert mich dann sehr wohl, denn ein verlogener Betrüger hat nichts auf einem Ministerposten verloren.
Aber so wie ich unsere Kanzlerin kenne, wird sie ihrem Verteidigungsminister den Rücken stärken, ihm die Stange, die Fahne oder sonstwas halten. So wie unserem Finanzminister. Dass der Geldkofferträger der Partei bis über die Gürtellinie Dreck am Stecken hat, spielt gar keine Rolle. Denn auch er genießt das vollste Vertrauen der Kanzlerin. So wie unser Karl-Theodor.
Und nur so rein präventiv.
Das Karl Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg ein verlogener, schmieriger Betrüger ist, verstößt nicht gegen irgendein Persönlichkeitsrecht oder ist gar eine Beleidigung, sondern es ist meine persönliche (noch) freie Meinung!
Bildquelle: wikipedia - cc Fotograf: Michael Panse, Erfurt
Ein Politiker der nichts mehr selbst macht - es überrascht ja nicht wirklich. Aber wenn man mal einen drankriegt, dann sollte er auch fliegen. Nicht nur um der Politik wegen sondern auch um den angehenden Wissenschaftlern vorzuführen, dass geistiger Diebstahl kein Kavaliersdelikt ist.
AntwortenLöschen@Michael - da hast du Recht. Aber es geht garnichtmal darum, dass er sie eventuell hat schreiben lassen, sondern dass ein solcher Betrüger auf einem Ministerposten unhaltbar ist.
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